SCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG

Orfeo - eine transkulturelle Oper

 

FR, 27. SEPTEMBER 2019, 20:00 UHR

SA, 28. SEPTEMBER 2019, 19:00 UHR

 

PREISE

Eintritt: CHF 43.00
Ermässigung: CHF 30.00 - U20/Student_in (bis 30 Jahre)/Kulturlegi
Für Geflüchtete & Kinder unter 16 Jahren gratis
(Altersempfehlung: 14 Jahre)
Türöffnung und Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn.
Dauer: 2 Stunden 15Min inkl. einer Pause in der Mitte.

Pasticchio aus den Opern Orfeo von C. Monteverdi 1607, C.H. Graun 1752, Ch.W. Gluck 1774 & J. Haydn 1791, sowie Texten von Khalil Gibran, Abu Temmam und Orhan Pamuk.

 

CITYKIRCHE OFFENER ST.JAKOB, STAUFFACHER ZÜRICH

Stauffacherstrasse 34, 8004 Zürich


Video-Trailer von 1 Min 58 Sec.
Video-Trailer von 1 Min 58 Sec.

VIDEO-TRAILER auf YouTube

 

Trailer von 1 Min 58 Sec. ansehen

 

MEDIEN-ECHO

 

 „Neue Wege gehen, zwischen den Kulturen Brücken bauen: Die Orfeo-Inszenierung in München schafft all das, scheinbar spielend leicht.“

ZDF heute journal

 

„Die Oper einfach aufzubrechen, sie neu zu entwickeln und zu gestalten, zusammen mit den Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, sei auch eine Chance, sagt Cornelia Lanz. Eine Chance, dass die verschiedenen Kulturen aufeinander zugehen müssen, aber auch eine Herausforderung, mit geflüchteten Darstellern zusammen zu arbeiten. Nach vielem Ausprobieren habe man schließlich eine moderne Fassung des Orpheus-Stoffes erarbeitet, in der sich alle wiederfinden, sagt Annette Lubosch. Herausgekommen ist ein eindringliches, experimentelles Stück. Es zeigt einmal mehr, dass Oper nicht unbedingt antiquiert und verstaubt sein muss, sondern eine enorm integrative Kraft entwickeln kann.“

BR B5 Aktuell Interkulturelles Magazin

 

„Das Publikum spendet begeistert Beifall für eine berührende Atmosphäre, die aus der Verbindung sowie Überlagerung der unterschiedlichen Kulturen durch das ehrliche und herzliche Spiel aller Beteiligten geschaffen wird. Bekannte, abgestumpfte Realitäten und Gefühle werden in einen neuen Kontext gesetzt und so wieder in dringend notwendige Erinnerung gebracht.“

o-ton.online

 

„Während die klassischen Opernstücke von Orfeo (gesungen und gespielt von der Mezzosopranistin Cornelia Lanz) und Eurydike (Sela Bieri, Sopran) den motivischen Rahmen vorgeben, setzen die Gesangs- und Tanzeinlagen von Amor und Al Mitra (Wissam und Walaa Kanaieh) und Pluton (Maher Hamida) ihre ganz eigenen Akzente. Opernarien, arabische Volkslieder und sogar Rap-Einlagen verschmelzen so tatsächlich auf der kleinen Spielfläche des Hofspielhauses zu einem harmonischen Ganzen, wodurch sich die kulturellen Grenzen, wie beabsichtigt, von ganz alleine auflösen. ... Fazit: Ein wahrhaft transkultureller Abend, an dem für etwa zwei Stunden (inkl. Pause) ein Miteinander zelebriert wird, von dem die Gesellschaft im Ganzen (und nicht nur hierzulande) leider noch ein gutes Stück entfernt ist.“

KiM – Kultur in München

 

Hoffnung zwischen Ruinen von Egbert Tholl

Durchgehend fabelhaft singt die leuchtende Schweizer Sopranistin Sela Bieri die Eurydike.

Und Cornelia Lanz ...... als Mezzosopranistin singt sie Glucks "Habe sie verloren"- Arie zum Steinerweichen.

Süddeutsche Zeitung

MONTEVERDI, GRAUN, HAYDN, GLUCK

 

MUSIK und TEXT

Eine Collage aus Vertonungen und Texten schafft die Grundlage für diese Neuinterpretation des Stoffes. Dazu gehören Stücke aus den Bearbeitungen von Claudio Monteverdi, Carl Heinrich Graun, Christoph Willibald Gluck und Joseph Haydn. Die Sprecher und Al Mustafa zitieren Passagen aus Büchern von Khalil Gibran,  Abu Temmam und Orhan Pamuk.

„Wollt ihr wirklich den Geist des Todes erkennen, öffnet euer Herz weit für den Körper des Lebens. Denn eins sind Leben und Tod, sowie der Fluss und das Meer eins sind.“ (Der Prophet) „Trennung war, als war sie nie, wenn wir neu uns sehen; Aber solch ein Wiedersehen wann wird mir’s geschehen“ (Hamâsa)

„Warum verwirrt uns ein tränenüberströmtes Männergesicht? [...] Es ist, als sei für diesen Mann das Ende der Welt gekommen oder als sei er am Ende seiner Kräfte.“ (Das schwarze Buch)„Aus dem Märchen der »Gleichberechtigung« zwischen Frau und Mann ernteten die Frauen letztendlich nur Dornen...“ (Frauen für den Dschihad)

INHALT

Al Mustafa sitzt am Meer und wartet. Bei ihm ist eine Gruppe Geflüchteter. Er erzählt ihnen eine Geschichte über die Liebe und den Tod.
Orfeo liebt Eurydike, doch die fällt plötzlich in einen religiösen Wahn und ist verschwunden. Sie wird in Syrien gesehen, mitten im zerbombten Kriegsgebiet. Ist sie etwa freiwillig dort? Auf den Rat von Amor und Al Mitra folgt ihr der junge Liebhaber dorthin. In den zerstörten Städten zwischen all den Toten findet er sie schließlich. Da stellen Pluton und Charon eine harte Bedingung: Auf dem ganzen Heimweg kein einziger Blickkontakt zwischen den zwei Liebenden.

 

 

BOTSCHAFT

Viele Menschen flüchten vor dem Krieg ins sichere Deutschland. Sie nehmen unglaubliche Hürden auf sich um hier anzukommen. Trotzdem gibt es immer wieder junge Menschen, die sich entscheiden, freiwillig nach Syrien zu gehen um sich dem IS anzuschließen. Was treibt sie an? Trotz einer aktuell massiven Rückkehr populistischer und nationaler Debatten zeigt sich, dass kulturelle Eindeutigkeit innerhalb einer globalisierten Welt eine Illusion ist. Musik baut eine Brücke zwischen den Kulturen. Durch diese Entgrenzung bekommt der Mensch wieder die Möglichkeit, als Individuum wahrgenommen zu werden.

BESETZUNG

Orfeo: Cornelia Lanz (Mezzosopran)

Eurydike: Sela Bieri (Sopran)

Al Mustafa: Ayden Antanyos (Schauspieler)

Al Mitra: Wisam Kanaieh (Sängerin, Sprecherin)

Amor: Walaa Kanaieh (Sängerin, Sprecherin)

Pluton: Maher Hamida (Rapper, Sprecher)

Musik. Leitung/Piano/Akkordeon: Norbert Groh

Violine: Esther Schöpf

Regie: Annette Lubosch

Bühne: Annette Lubosch, Peter Schultze und Jonas Klein (Graffiti)

Kostüm: SWR

Dramaturgie: Sascha Fersch

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Nicola Steller & Angela Maria Nyffeler

Produktionsleitung: Cornelia Lanz & Sela Bieri

Eine Gemeinschaftsproduktion von Zukunft Kultur e.V. und dem Hofspielhaus München.

Eine Veranstaltung gemeinsam mit: Datio Stiftung Zürich, Reformierte Kirche Offener St. Jakob Zürich, Verein kulturmomente Dübendorf


Musikalische Leitung: Norbert Groh

Nach dem Abitur studierte Norbert Groh an der Hochschule für Musik und Theater in München unter anderem bei Gerhard Oppitz. Sein Konzertexamen und ein Kammermusikstudium absolvierte er an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei
Werner Genuit. In dieser Zeit besuchte er zahlreiche Meisterkurse in Klavier und Klavierkammermusik bei Oleg Maisenberg und Vitaly Margulis, erhielt ein Stipendium der Fanny Carlita-Stiftung und war Richard-Strauss-Stipendiat der Landeshauptstadt München. Mehr und mehr kristallisierte sich auch der Wunsch heraus, Orchester zu leiten. So absolvierte er ein Dirigierstudium am Richard-Strauss-Konservatorium München bei Ulrich Weder, das ihn bald an die Städtischen Bühnen Augsburg und an die Bayerische Staatsoper führte. Heute konzertiert Norbert Groh neben seiner Unterrichtstätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater München als Kammermusiker, Solist und Dirigent auf nationalen und internationalen Podien, unter anderem beim Schleswig-Holstein-Festival, bei den Münchner Opernfestspielen, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem

Festival der „amici della musica, Milano“. Konzertreisen führten ihn in die USA, Spanien, Finnland oder Australien. (www.info-musikleben.de)

Regie: Annette Lubosch

Sie studierte zunächst am renommierten Tanz-und Gesangstudio Theater an der Wien Musical. Im Anschluss folgte ein Studium für Operngesang an der Hochschule für Musik und Theater München welches sie mit dem künstlerischen Diplom abschloss. Engagements als Sängerin sowie als Schauspielerin führten sie unter anderem zu den Bregenzer Festspielen, den Bad Hersfelder Festspielen, an das Residenztheater München, an das Konzerthaus Karlsruhe, an die Alte Oper Frankfurt, an die Theater Augsburg, Görlitz, Göttingen, an die Philharmonie Berlin, an die Philharmonie München. Ihr Debut als Regisseurin gab Annette Lubosch mit dem Musical Hair. Darauf folgten unter anderem Operetten wie Die Fledermaus oder

Die Schützenliesel, Singspiele wie Zefix Halleluja – die vogelwilde Münchenrevue oder Es gibt keine Sünde im Süden des Lebens. Ein Dauerbrenner ist ihr Stück Peter Alexander-ein Leben, das im Hofspielhaus München seit Anfang 2016 zu sehen ist. Mit dem Autor Sascha Fersch schreibt sie gerade an einem Auftragswerk zu 400 Jahre Kloster Taxa, dass im November 2018 Premiere feiern wird.

Violine: Esther Schöpf

Esther Schöpf wurde im Odenwald/Südhessen geboren und begann bereits mit vier Jahren, Geige zu spielen. Das Instrument wuchs ihr ans Herz (und damit auch an den Hals), die Liebe zur Musik wurde größer und intensiver. Und so studierte sie nach dem Abitur Violine und Kammermusik an den Konservatorien von München und Genf. Auch als Berufsmusikerin verlor Esther Schöpf nie die Begeisterung für die Musik – im Gegenteil. Regelmäßig tritt sie als Kammermusikerin mit ihren Ensembles, dem Schwabinger Klaviertrio und der Quartettformation „nonSordino“ auf zahlreichen Bühnen und Festivals auf (u.a. Mecklenburg- Vorpommern, Würzburger Mozartfestspiele, Heidelberger Frühling). Sie wird regelmäßig auf nationaler und internationaler

Ebene (Schweiz, Spanien und Australien) gebucht. So ist sie regelmäßig Teil besonderer Projekte mit illustren Sprechern und Schauspielern und als Geigerin an namhaften Theaterbühnen zu Gast (u.a. Bayerisches Staatsschauspiel, Schauspielhaus Zürich). Zusätzlich ist sie als Violinpädagogin am Institut für Musikpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München und als private Geigenlehrerin tätig. (www.info-musikleben.de)

Dramaturgie: Sascha Fersch

Er arbeitete nach dem Abitur zwei Jahre lang als Regieassistent am Theater Ingolstadt. Darauf folgte ein Studium der Theaterwissenschaft, Philosophie und Europäischen Ethnologie mit einem Abschluss als Magister im Sommer 2016. Das Thema seiner Arbeit lautete: „Zwischen Spektakel und Authentizität - Das zeitgenössische Theater auf der Suche nach neuen Wirkungsräumen“. Bereits während des Studiums veröffentlichte er außerdem drei Gedichtbände, drehte Kurzfilme und schrieb Drehbücher. Mittlerweile ist er hauptsächlich als Autor für Serienentwicklung und Werbung tätig, ist aber auch mit einer Lesung auf Tour sowie als Musiker in verschiedenen Formationen zu sehen.

Produktionsleitung/Orfeo: Cornelia Lanz

Die Mezzosopranistin beschloss ihr Studium Künstlerische Ausbildung Gesang an der Musikhochschule Stuttgart. Dort, sowie an der Manhattan School of Music New York studierte sie Gesang, unterstützt durch ein Stipendium der Landesstiftung Baden-Württemberg. Sie legte ihre Staatsexamina mit Referendariat in Schulmusik mit den Schwerpunkten Violine und Dirigieren ab; außerdem in den Fächern Amerikanistik und Anglistik, an der Universität Stuttgart und der Columbia University, New York.

Die international gefragte Mezzosopranistin Cornelia Lanz war u. a. an folgenden Orten zu hören: Württembergisches Staatstheater Stuttgart, Tonhalle Zürich, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Prinzregententheater München, Liederhalle Stuttgart, Kathedrale Bergen, Cathédrale St. Lazare d’Autun, Basilika Notre Dame de Beaune, Eglise St. Jacques Liège, Stiftskirche Stuttgart, Ulmer Münster, Sebalduskirche Nürnberg, Friedenskirche Ludwigsburg, Stiftskirche Tübingen.

Sie arbeitete mit Orchestern wie dem Staatsorchester Stuttgart, Stuttgarter Symphoniker, Zürcher Kammerorchester, Kammerorchester der Münchner Philharmoniker, BandArt, Berliner Symphoniker, L’arte del mondo, Kurpfälzisches Kammerorchester Mannheim, Hassler Consort und L’arpa festante.

Die Staatsoper Stuttgart, das Landestheater Schleswig-Holstein und das Theater Nordhausen engagierten Cornelia Lanz. Sie sang beim Lucerne-Festival, bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und beim Europäischen Kirchenmusikfestival Schwäbisch Gmünd. Cornelia Lanz ist Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes. Sie erhielt den Bruno-Frey-Preis, den Förderpreis Kultur des Landkreises Biberach, den Zonta Kunst- und Kulturaward Oberschwaben und war Finalistin im Wiener Nico-Dostal Operettenwettbewerb. Im Oratorienfach übernahm sie die großen Altpartien. Im Liedfach sang sie zahlreiche Lieder verschiedener Stilrichtungen. Im Opernfach singt sie die Partien von Glucks Ofeo über Mozarts Dorabella bis Bizets Carmen. Beim Klassiklabel Animato sang sie die Händeloper Oreste in der Titelrolle ein. Ihr Lieddebutalbum erschien bei Hänssler-Classic. Aktuell produziert, leitet, initiiert und singt sie die medial viel beachteten Opernproduktionen von Zuflucht Kultur e. V. www.cornelia-lanz.com (Foto: Holger Borggrefe)

Produktionsleitung/Eurydike: Sela Bieri

Die Sopranistin Sela Bieri stammt aus dem Zürcher Oberland/Schweiz und schloss ihre Ausbildung als Specialized Music Performance mit Schwerpunkt Solistin & Oper, sowie als Gesangspädagogin im Juni 2013 an der ZHdK ab.

Im August 2011 debütierte Sela Bieri in der Rolle der Clarice in Mozart’s Pasticcio „Diener zweier Herren“ im Schloss Nymphenburg. Mit der erfolgreichen Produktion folgten zahlreiche Gastspiele in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz (uA im Cuvilliés-Theater, Residenztheaters München).

Sela Bieri ist Preisträgerin des Kiwanis Wettbewerbes 2010, Stipendiatin der Margrit Meister Stiftung, der Elsy Meyer und der Gamil Stiftung. Sie studierte bei Hubert Saladin, SMPV und Jane Thorner- Mengedoht an der ZHdK CH.

Daneben bildete sie sich uA bei Carole Smith USA, Margreet Honig NL, Karen Brunssen USA und Helen Keller DE/CH weiter. Sie arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Werner Ehrhardt, Jac van Stehen, Michael Wendeberg, Nabil Shehata uA. Szenisch hatte sie bereits das Glück unter der Regie von Thomas Fiedler, Dominik Wilgenbus sowie Julie Beauvais zu singen.

Neben zahlreichen Anlässen im kirchlichen und konzertanten Rahmen spielte Sela Bieri 2014 ihre erste CD mit dem Rezital «Im Zauberkreis der Nacht» ein, sang 2013 ihr Solorezital «Süsse Gifte - Wenn Musik verführt» im Rahmen der Festspiele Zürich und 2012 am Altenberger Kultursommer (Köln DE).

Ausserdem arbeitet sie oft und gerne im Bereich Musiktheater und Improvisation. Aktuell ist Sela Bieri als freischaffende Sängerin sowohl in Opernproduktionen & Musiktheatern, sowie in Oratorium & Konzert zu hören. www.selabieri.com

Al-Mustafa: Ayden Antanyos

Der Iraker Ayden Antanyos wurde 1982 in Mosul geboren, wo er am Institute of Fine Arts mit einer eigenen Regiearbeit für das Theaterstück Die Rückkehr der Pferde seine Hochschulreife erlangte. Anschließend studierte er an der Universität von Mosul Theaterwissenschaften mit dem Schwerpunkt Schauspiel und war gleichzeitig bei mehreren Fernsehsendern als Kameramann, Cutter und Regisseur tätig. 2010 kam der irakische Christ über die Türkei, Griechenland und Frankreich nach Deutschland. Nach mehreren Sprach- und Weiterbildungskursen u.a. an der Ludwig-Maximilians-Universität München arbeitet er heute als Kameramann. Als Schauspieler wirkte Ayden Antanyos in Augsburg bei dem interkulturellen und interreligiösen Theaterprojekt Letzte Heimat mit. In der Produktion Zaide. Eine Flucht. von Zuflucht Kultur e.V. übernahm er 2015 die Rolle des Soliman.

Amor: Walaa Kanaieh

kam vor gut einem Jahr von Syrien nach Deutschland. Sie wuchs mit den Sprachen Französisch und Arabisch auf und spricht sehr gut Englisch. Ihr großes Sprachtalent möchte sie beruflich einsetzen und in einem Studium in Deutschland weiterbilden. Sie traf Cornelia Lanz beim Welcome Café der Münchner Kammerspiele und ist seitdem bei Projekten von Zuflucht Kultur in tragenden Rollen auf der Bühne. Ihre Motivation: Indem sie ihre Geschichte auf der Bühne und in einem freien, friedlichen Land erzählt, lernt sie, besser mit ihrer Vergangenheit umzugehen.

Al Mitra: Wisam Kanaieh

kam direkt nach ihrem Abitur nach Deutschland, zusammen mit ihrem Vater und ihrer Schwester Walaa. Ihre Mutter floh nach Paris, ihr Bruder nach Brüssel. Sie spricht fließend Arabisch, Französisch und Englisch und liebt andere Sprachen und andere Kulturen. Sie strebt eine Ausbildung zur Erzieherin an. Mit ihrer wunderbaren Stimme tritt sie bei Konzerten von Zuflucht Kultur mit arabischen Solos auf und gibt Workshops in Schulen, Flüchtlingsheimen und Universitäten. Sie betont stets das große Glück, ihre Gedanken in Deutschland frei äußern zu können und appelliert für Frieden, Völkerverständigung und Frauenrechte.

Pluton: Maher Hamida

Maher Hamida wurde in Syrien geboren und ging dort zur Schule. Er hat drei Geschwister. Im November 2016 kam er nach München. Er arbeitete als Koch und als Verkäufer. Mittlerweile besucht er wieder die Schule um seine Mittlere Reife zu erhalten. Seine große Leidenschaft und sein liebstes Hobby ist das Theaterspielen und stand daher bereits bei mehreren anderen Projekten des Vereins Zuflucht Kultur auf der Bühne. Darüber hinaus interessiert er sich aber auch für HipHop und hat bereits eigene Raptexte auf Deutsch und Arabisch verfasst, die sich mit den Themen Flucht und Krieg auseinandersetzen.

Zukunft Kultur e. V.

Foto: Andreas Knapp
Foto: Andreas Knapp

Così fan tutte (Oktober 2014), ZAIDE.EINE FLUCHT. (August 2015), Idomeneo (Juli 2016), Carmen (September 2017) und zuletzt Orfeo (März 2018): Mit beinahe unheimlichem Timing halten die Opernproduktionen von – damals noch Zuflucht Kultur genannt – der Entwicklung der Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa den Spiegel vor.

Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, mit und durch Kultur Brücken zwischen Geflüchteten und der einheimischen Bevölkerung zu bauen. Er arbeitet zuallererst künstlerisch im Bereich Oper, organisiert aber auch eine Vielzahl von politisch-sozialen Auftritten mit Projektchören und -Ensembles. Anfang September 2015, kurz nach Öffnung der deutschen Grenzen für in Südosteuropa festsitzende Flüchtlinge, gastierte der Chor Zuflucht beim Bürgerfest des Bundespräsidenten auf Schloss Bellevue; außerdem war er im ZDF bei Markus Lanz und Johannes B. Kerner zu erleben. In diesen bewegten Zeiten erreichten und erreichen die Macher laufend weitere Einladungen von Institutionen, die sich für Menschenrechte einsetzen: Unter anderem stand der Chor beim europäischen Konsultationstreffen des World Humanitarian Summit der Vereinten Nationen und bei der Eröffnung der Generalversammlung der International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies auf der Bühne, beides in Genf. Mit Auftritten wie diesen gelingt es Zukunft Kultur und seinem Chor so auch auf internationaler Ebene, das viel diskutierte Thema „Flüchtlinge“ mit starken, hoffnungsvollen Projekten zu verbinden. Der bislang schönste Erfolg der Arbeit: Das ZDF-Format Die Anstalt erhielt für die Sendung mit dem syrischen Flüchtlingschor Zuflucht den Grimmepreis 2015 „für den Moment der Echtheit und Wichtigkeit“. Eben diese Ausgabe wurde noch ein zweites Mal geehrt. Die deutsche Sektion von Amnesty International zeichnete sie mit dem Marler Medienpreis für Menschenrechte 2015 aus. Der Verein wurde aber auch direkt ausgezeichnet – mit dem Förderpreis der Pill Mayer Stiftung für interkulturellen Dialog 2016.

Im Mai 2018 vollzog Zuflucht Kultur die Namensänderung in Zukunft Kultur, um den veränderten Lebensumständen der ehemals Geflüchteten, nun aber zunehmend Angekommenen gerecht zu werden und den Blick auch auf andere gesellschaftspolitische Themen zu richten. www.zukunft-kultur.de

Verein Kulturmomente

Der noch junge Verein Kulturmomente (gegründet 2016) bezweckt die Bereicherung, Pflege und Förderung des kulturellen Lebens im Kanton Zürich, vorwiegend im Bereich der Musik. Herzstück der Vereinsaktivitäten ist bis anhin der angemietete Saal am Zürcher Stadtrand, der «Musik- & Kulturraum ZwickySüd», welcher für Musikunterricht, Proben, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen vermietet wird.

 

Die Schweizer Erstaufführung des Stückes ORFEO – eine transkulturelle Oper ist die erste Produktionsleitung, welche der Verein übernimmt. www.kulturmomente.ch